Mit dem Aushub der Baugrube begannen heute die Bauarbeiten für die „Botschaft für Kinder” des SOS Kinderdorf e. V:
Illustration: Außenansicht der Botschaft für Kinder in Berlin; ©: ludloff+ludloff Architekt
An der Lehrter Straße 66, unweit des Berliner Hauptbahnhofs, entsteht ein offenes Haus, in dem ab 2016 Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, Eltern und Familien unter einem Dach beraten, betreut und ausgebildet werden.
Der Name des neuen Gebäudes ist Programm: Die „Botschaft für Kinder” zeigt die vielfältige Arbeit von SOS-Kinderdorf in Deutschland und der Welt. Kinder, Jugendliche und ihre Familien werden vor Ort individuell beraten und betreut. Menschen mit Behinderungen arbeiten im angeschlossenen integrativen Tagungs- und Hotelbetrieb und im Infozentrum können Gäste den Verein und die weltweite Unterstützung von Kindern interaktiv kennenlernen. SOS-Kinderdorf sendet mit der „Botschaft für Kinder” auch ein deutliches sozialpolitisches Signal. Am Regierungssitz setzt sich der Verein auf politischer Ebene für Kinderrechte und Chancengerechtigkeit ein. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der Botschaft ist die berufliche Qualifizierung, Ausbildung und Beschäftigung von Jugendlichen. Diese Angebote, die der Verein im SOS-Berufsausbildungszentrum seit 18 Jahren erfolgreich in Berlin durchführt, bieten den jungen Menschen Unterstützung, Anerkennung und die Chance, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
„Seit 60 Jahren verfolgt SOS-Kinderdorf ein Ziel: Benachteiligten Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug für ein eigenverantwortliches Leben mitzugeben. Dies zeigt sich auch bei unserer „Botschaft für Kinder”, wo wir Menschen mit unterschiedlichstem Hilfebedarf auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit begleiten werden. Unsere Unterstützungsangebote richten sich an Kinder, an Jugendliche mit Förderbedarf, an Alleinerziehende, an Familien in Problemlagen, an Menschen mit Behinderungen – denn sie alle verdienen die Chance auf ein gelingendes, selbstständiges Leben”, erläutert Prof. Dr. Johannes Münder, Vorstandsvorsitzender von SOS-Kinderdorf, den besonderen Ansatz der Berliner „Botschaft für Kinder”.
Schwerpunkt Integration
Neben dem Ausbildungsbetrieb im Büro- und Gastronomiebereich für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf beinhaltet die „Botschaft für Kinder” auch ein gemeinnütziges Integrationsunternehmen. Dieses Unternehmen wird ein Tagungszentrum und -hotel betreiben, in dem zwölf bis 15 Menschen mit Behinderungen dauerhaft angestellt sein werden. Gleichzeitig bieten die Tagungsräume sozialen Organisationen, Unternehmen, Verbänden und Parteien eine geeignete Plattform zum Austausch und zur Diskussion.
Aus 2 wird 1 – Hilfen aus einer Hand
Der Neubau in der Lehrter Straße wird zukünftig der zweite Standort von SOS-Kinderdorf Berlin sein. Am 1. Januar 2015 fusionierten das SOS-Kinderdorf Berlin-Moabit in der Waldstraße und das SOS-Berufsausbildungszentrum Berlin im Wedding zu dieser neuen Gesamteinrichtung in Berlin-Mitte. Die bisherigen Angebote des SOS-Berufsausbildungszentrums werden sich in dem neuen Haus ab 2016 wiederfinden. Von Babykursen bis zur Berufsqualifizierung für junge Erwachsene bietet das SOS-Kinderdorf Berlin alles aus einer Hand und kann bei Bedarf die Menschen über einen langen Zeitraum begleiten. Durch den Bau der „Botschaft für Kinder” in der Lehrter Straße konzentriert sich das SOS-Kinderdorf Berlin unter Leitung von Kirsten Spiewack verstärkt auf den Sozialraum Moabit.